11. Februar 2024
Rubrik Oper
©Monika Rittershaus
Neugier ist ein Motor für Inspiration, Wachheit, Wissbegierde und visionäre Leichtigkeit.
Der Pierre Boulez Saal, benannt nach dem gleichnamigen französischen Komponisten und Dirigenten, der aufgrund seiner lebenslangen Neugier musikalisches Momentum für die Musikgeschichte schuf, will musikalisch inspirieren, Neugier erwecken und Musikgenres aller Kulturen auf sich wirken lassen und in sich vereinen.
Mit der einzigartigen 360 Grad Beschaffenheit des Saales, die es dem Zuhörer ermöglicht von allen Sitzen im Auditorium nah am Hör- und Sehgenuss dran zu sein, hat die Stadt Berlin einen Klangraum von besonders resonanzstarker Wirkung erschaffen.
Daniel Barenboim, Gründer des Pierre Boulez Saales, träumt vom ihm als Heimat für zeitgenössische Musik und Kammermusik gleichermaßen.
Eine eigene Persönlichkeit soll dieses einzigartige Konzerthaus haben und insbesondere arabische und persische Musik willkommen heißen.
In diesem außergewöhnlichen ovalen Rundbau, der so flexibel modulierbar ist, dank seiner ausgeklügelten architektonischen Form, können Bühne und Auditorium in verschiedensten Konfigurationen so optimal angeordnet werden, dass kein Konzertbesucher mehr als einige Meter vom Künstler auf der Bühne entfernt ist- und das bei einer Kapazität von 682 Sitzplätzen.
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Im visionären Mittelpunkt des Pierre Boulez Saales steht dabei vordergründig die Interaktion zwischen Künstler und Publikum.
Aktives Zuhören im direkten Dialog mit der Musik, das ist es, was Menschen dort miteinander verbinden soll, sozusagen "Musik für das denkende Ohr", bei der man seine Sinnlichkeit entdecken, akustische Eindrücke hörintensiv verarbeiten kann, ähnlich dem Verständnis für ein mehr oder weniger tastendes "Begreifen" von Resonanzen, die immer auch in Wechselbeziehung zwischen Publikum und Musikern stehen.
Prädestiniert für intime Liederabende, bietet der Saal ebenfalls Raum für akademische Veranstaltungen aller Ort. Ob Symposien, Vorträge oder reine Mentoring-Lehrstunden für Studierende Musiker, im Pierre Boulez Saal ist vieles möglich, was in anderen modernen Konzerthäusern so nicht umsetzbar ist.
Wer einmal bei den Schubert-Wochen Thomas Hampson im Saal live erleben durfte, weiß zu berichten, wie besonders präzise der Klang in den Saal transportiert, was kaum verwundert, denn das einmalige Klangprofil des Saales stammt aus der konzeptionell-akustischen Feder von Yasuhisa Toyota, der ebenfalls verantwortlich für die unverwechselbare Akustik in der Elbphilharmonie zeichnete.
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Aus alt mach neu: Kaum mag man es glauben, dass sich hinter der neoklassizistischen Fassade des heutigen Pierre Boulez Saales modernstes und innovativstes Interieur befindet. 20 Proben- und Seminarräume sowie das Auditorium und eine Bibliothek beherbergt das historische Gebäude.
Alles, was das Herz begehrt: Ob Solorecitals, Jazz-Musik oder kammermusikalische Konzerte, im Pierre Boulez Saal bewegt die Musik seine Zuhörer auf eine unvergessliche Art und Weise, die beispielhaft ist, dem zukunftsweisenden Musentempel mit all seinen progressiven Facetten sei Dank.
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