17. Mai 2024
Rubrik Oper
©Justin Peck - Semperoper / Carlos Quezada
Mit einer Mischung aus klassischer Eleganz, Dynamik und Innovation bietet der neue Ballettabend des Semperoper Ballett eine inspirierende Reise durch die vielseitige Welt des Tanzes. Am Sonntag, den 2. Juni 2024, hebt sich für »Classics by Balanchine / Peck / Tharp« erstmals der Vorhang in der Semperoper für eine Auswahl aus dem Schaffen dreier herausragender Koryphäen der amerikanischen Ballettwelt: George Balanchine, Justin Peck und Twyla Tharp.
Als Werk eines der einflussreichsten Choreografen des 20. Jahrhunderts eröffnet das ikonische Stück »Serenade« des für seine Innovationen im neoklassischen Ballettstil bekannten George Balanchine den Abend.
Der Mitbegründer des New York City Ballet schuf eine Vielzahl von Meisterwerken, die sich durch ihre technische Raffinesse, ihre musikalische Sensibilität und ihre ästhetische Linienführung auszeichnen. Die in der Abstraktion schlicht elegante und mit beeindruckenden Tableaus bestechende Choreografie wurde 1935 beim American Ballet offiziell zur Premiere gebracht, nachdem es 1934 für die von Balanchine mitbegründete School of American Ballet kreiert wurde.
Inspiriert wurde Balanchine von der Musik Pjotr I. Tschaikowskys. Dessen Komposition »Serenade für Streicher in C, Op. 48« schafft eine emotional vielschichtige Klangvielfalt, die zwischen Mozartscher Leichtigkeit und elegischer Träumerei oszilliert.
Als mit dynamischen und energiegeladenen Choreografien aufstrebender Star in der zeitgenössischen Ballettwelt ist der vielfach mit Preisen geehrte Resident Choreographer des New York City Ballet, Justin Peck, mit seiner Arbeit »Rodeo: Four Dance Episodes« vertreten.
Pecks 2015 in New York uraufgeführte Arbeit bietet eine frische Perspektive auf das neoklassische Ballett und ist erstmals auf einer europäischen Bühne zu erleben. Wie alle seine Choreografien ist auch Pecks »Rodeo« von moderner Ästhetik geprägt. Die Musik Aaron Coplands aus dem Jahr 1942 fängt die Atmosphäre und den Geist des amerikanischen Westens ein, indem sie Elemente der amerikanischen Volksmusik mit orchestralen Klängen vereint.
©Justin Peck - Semperoper / Carlos Quezada
Twyla Tharp gilt als legendäre Choreografin, die für ihre Vielseitigkeit und ihre einzigartige Fusion verschiedener Tanzstile bekannt ist. Tharp kennt keine künstlerischen Grenzen, sodass eskaum verwunderlich ist, dass sie bis heute auch zahlreiche Erfolge in unterschiedlichen Genres verzeichnen kann:
Musical, Film, Pop-Art und Tanz sowie Stilrichtungen wie (neo)klassisches Ballett, Stepptanz, Modern und Jazz Dance, aber auch Sportarten wie Akrobatik, Karate oder Gymnastik zählen zum Repertoire, das die Choreografin ihren Tänzer*innen abverlangt.
Die Uraufführung von »In The Upper Room« am 28. August 1986 im Murray Theater at Ravinia in Highland Park (Illinois) markierte eine neue Ära für die Twyla Tharp Dance Company.
Die Herausforderung für die Performer besteht darin, dass sie das anspruchsvolle Schrittvokabular, das komplexe Timing der musikalischen Rhythmik sowie die sportlichen Anforderungen der Choreografie auf hoher energetischer Ebene durchgehend bestehen.
Mit der gleichnamigen Auftragskomposition des amerikanischen Minimal-Music-Komponisten Philip Glass vereint »In The Upper Room« Choreografie, Kostüme, Musik und Licht zu einem transzendenten Erlebnis für Publikum und Mitwirkende.
©Twyla Twarp - Semperoper / Sergei Gherciu
Es ist zu einem Kernstück des Repertoires von Tanzkompanien weltweit geworden. Alle drei der für »Classics by Balanchine / Peck / Tharp« ausgewählten Choreografien bieten jeweils eine einzigartige Perspektive auf das amerikanische Ballettschaffen und zeigen dessen Vielfalt und künstlerische Bandbreite:
Von der eleganten Schönheit des romantisch-neoklassischen Balletts bis hin zur kraftvollen Fusion von Ballett und unerwartetem Bewegungsrepertoire.
Moderner Tanz und Kino vereinen sich dagegen im Rahmen der Reihe »Tanz:Film« des Semperoper Ballett in Kooperation mit dem Programmkino Ost. Am Mittwoch, den 12. Juni 2024, ist im Striesener Lichtspielhaus in Dresden Tomer Heymanns »Mr. Gaga« (ISR/S/D/NL, 2015) mit und um den israelischen Tänzer und Choreografen Ohad Naharin im Original mit Untertiteln zu sehen.
Im Anschluss an die Filmvorführung laden der Tänzer Johannes Goldbach und Ballettdramaturgin Regina Genée zum Publikumsgespräch ein.
Mit der letzten Ballettpremiere der Semperoper Dresden in der Saison 2023/24 verabschiedet sich Marcelo Gomes als Künstlerischer Leiter des Semperoper Ballett, aber auch als Erster Solist und Tänzer aus Dresden. Unter dem inspirierenden Motto »Alvocever« mit Blick auf die künstlerische Vision des Semperoper Ballett fand in der laufenden Spielzeit unter der Leitung des brasilianischen Choreografen und Tänzers das Engagement für die Förderung von künstlerischer Vielfalt und Exzellenz der Company ihren erfolgreichen Übergang in eine neue Ära.
Mit Beginn der neuen Spielzeit widmet sich Marcelo Gomes auf freischaffender Basis neuen Aufgaben auf internationaler Ebene.
©Twyla Twarp - Semperoper / Sergei Gherciu
Seit Mai 2024 steht das aktuelle Programm des Semperoper Ballett übrigens im monatlich erscheinenden Tanzkalender zur Verfügung. Auf Initiative des TanzNetzDresden werden in dem mit Unterstützung der Landeshauptstadt Dresden und des Dresdner Stadtmagazins SAX als Plakat und online erscheinenden Format Dresdner Tanz- und Performanceveranstaltungen institutionsübergreifend bekannt gegeben.
Neben den Sächsischen Staatstheatern und dem TanzNetzDresden beteiligen sich an dem Tanzkalender die Staatsoperette Dresden, Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, das Projekttheater Dresden, die Landesbühnen Sachsen, villa\wigmann und das Yenidze Theater. Weitere Informationen unter tanznetzdresden.de
»Classics by Balanchine / Peck / Tharp«
Ballettpremiere am Sonntag, 2. Juni 2024 um 19 Uhr in der Semperoper
Weitere Aufführungen im Juni und Juli 2024 sowie im Mai 2025
Kostenlose Werkeinführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Premierenkostprobe am Dienstag, 28. Mai um 18 Uhr sowie Nachgespräch am Freitag, 7. Juni
2024 m Anschluss an die Vorstellung
»Serenade« George Balanchine ©The George Balanchine Trust
Musik: Pjotr I. Tschaikowsky
»Rodeo: Four Dance Episodes« Justin Peck (Europäische Erstaufführung)
Musik: Aaron Copland
»In The Upper Room« Twyla Tharp © Twyla Tharp
Musik: Philip Glass (Toneinspielung)
Quelle: Presse Semperoper Dresden