17. März 2025
Magazin
Es ist schon schlimm, wenn man auf einem seriösen Klassik-Portal plötzlich eine Kritik lesen muss, die so dermaßen unterhalb der Gürtellinie angesiedelt ist, dass man sich fast nur noch fremdschämen kann.
Menschen als "kleingeistig" zu bezeichnen, nur, weil sie bei einer Opernaufführung in Verona ihr Handy gezückt hatten, um einen Mitschnitt als Erinnerung für daheim zu produzieren, finde ich in Zeiten der Digitalisierung sehr unmodern, um nicht zu sagen verstaubt und antiquiert gedacht.
Natürlich kann man nicht während der gesamten Vorstellung filmen. Das ist sicherlich störend. Doch die Chance, dass so ein kleiner Mitschnitt in den sozialen Medien viral gehen könnte, würde alles verändern, die Oper deutlich mehr in die Sichtbarkeit bringen, Interesse auch bei den noch unentschlossenen "Fast-Operngängern" erzeugen.
Ich denke halt modern und unkonventionell. Regeln stören mich oftmals sehr, vor allem, wenn sie keine Vorteile bringen. Aber was sage ich: Deshalb gibt es in dieser neuen Ausgabe wieder ganz viel Lifestyle, ein bisschen Dolce Vita mit einem Abstecher in das österreichische Erl, wo Intendant Jonas Kaufmann in seiner ersten Saison grandiose Erfolge verzeichnen konnte.
Auch Sonya Yoncheva, die Starsopranistin, die nicht wüsste, wie ihr Leben ohne Kunst und Inspiration aussehen würde, ließ mich tief in ihre Gedanken zum Thema "Magie der Oper" und Opernnachwuchs blicken.
Erlebt habe ich in den letzten Wochen ebenfalls unvergessliche Inszenierungen und Opern, wie Mitridate, re di Ponto mit der wunderbaren Nikola Hillebrand, die sich koloraturintensiv in mein Herz gebohrt hat. Ganz besonders genossen habe ich kürzlich meinen Aufenthalt im Boutique Hotel Oderberger, das ich Ihnen als Kulturliebhaber wärmsten empfehlen kann. Historisch spannend, architektonisch umwerfend und persönlich mein absoluter Hit ist das Stadtbad im Hotel, dass atmosphärische Eleganz versprüht.
Und nun viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen