Opernroman "Im Takt ihrer Träume" über eine junge Dirigentin im Wien der 20er-Jahre

26. September 2023

Rubrik Print & Medien

©Im Takt ihrer Träume / Operaversum Magazin

Eine Dirigentin inmitten der glamourösen Opernwelt und der kultivierten Salons, wo schillernde historische Persönlichkeiten der Goldenen Zwanziger ihren Auftritt haben.

 

Eine starke Frau, die es mit Begabung und Mut in die männerbesetzte Welt der Wiener Oper schafft.

 

Eine Frau als Dirigent? Undenkbar an der Wiener Oper 1925. Doch die junge Johanna brennt für die Musik. Für ihren Lebenstraum zwängt sie sich in die Verkleidung eines Mannes. Als »Johann« dirigiert sie die Wiener Philharmoniker und feiert mit den glamourösen Stars der Opernwelt große Erfolge.

 

Gleichzeitig findet sie in ihrer Mitbewohnerin Dana eine gute Freundin, mit der sie ausgeht und so manchen Nachmittag im Kaffeehaus genießt. Dabei muss sie stets befürchten, in ihrem Doppelleben entlarvt zu werden.

 

Erst recht, als sie sich vom Charme des temperamentvollen Dirigenten Eduardo bezaubern lässt und eine leidenschaftliche Liebesnacht mit ihm verbringt. Als sie kurz darauf merkt, dass sie schwanger ist, steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens.

 

©Im Takt ihrer Träume / Operaversum Magazin

„Im Takt ihrer Träume“ ist eine Liebeserklärung an Wien als Hochburg der klassischen Musik und an die Opernwelt. Er erzählt die Geschichte einer (fiktiven) Dirigentin, die 1925 an die Wiener Oper kommt und dort versucht, musikalisch zu reüssieren.

 

Ihrem beruflichen Erfolg stellt sich jedoch bald die Liebe in den Weg. Gründlich recherchiert und mit vielen historischen Persönlichkeiten wie Richard Strauss, Richard Tauber, Maria Jeritza, Lotte Lehmann, Franz Schalk und einigen mehr gespickt, greift der Roman ebenfalls ein wichtiges gesellschafts- und kulturpolitisches Thema auf: 

 

Frauen in Führungspositionen sind im Kulturbereich immer noch eklatant in der Minderheit. Dies trifft insbesondere auf Dirigentinnen zu.

 

So hat bis heute keine Frau jemals das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker dirigiert! Das Debüt einer weiblichen Maestra an der Wiener Staatsoper fand erst im Jahr 1993 statt, als die Australierin Simone Young die Oper »La Bohème« dirigieren durfte.

 

Noch später liegen die Premieren für Dirigentinnen bei anderen berühmten Spielstätten: 2017 dirigierte die Italienerin Speranza Scappucci als erste Frau die Eröffnung des Wiener Opernballs.

 

Bei den Salzburger Festspielen war es im Jahr 2020 die deutsche Dirigentin Joana Mallwitz (mit »Cosí fan tutte«) und im Jahr 2021 konnte erstmalig die ukrainisch Dirigentin Oksana Lyniv den Grünen Hügel von Bayreuth mit ihrem Taktstock erobern (mit »Der fliegenden Holländer«).

 

©Arabella Meran / Im Takt ihrer Träume

Arabella Meran ist in Köln geboren und im Rheinland zwischen Heuballen und Kuhfladen aufgewachsen. Schon in Jugendtagen war sie literaturbegeistert und hat selbst Geschichten und Theaterstücke geschrieben, die sie mit ihren fünf Schwestern auf der Wohnzimmerbühne inszeniert hat.

 

Sie war zehn Jahre lang als Anwältin tätig. 2016 hat sie ihre Robe an den Nagel gehängt und einen Masterabschluss im Fach »Biografisches und Kreatives Schreiben« erworben.

 

Inzwischen lebt sie in Berlin, wo sie ihrer Berufung als Autorin und Schreiblehrerin folgt. Auf ihren vielen Reisen in die beeindruckenden Landschaften Skandinaviens und in europäische Kulturstädte schöpft sie Inspiration für ihre Romane.

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

Ich bin sehr gespannt auf eine Geschichte, die nicht brandaktueller sein könnte. Seit ich vor ein paar Monaten den Film über die erste Dirigentin der Musikgeschichte, Antonia Brico, gesehen habe und vor einiger Zeit auch noch den Film Tár, der mit Cate Blanchet als Dirigentin der Gegenwart verfilmt wurde, machte mich das tatsächlich ein wenig nachdenklich. 

 

In allen Schlüsselpositionen, egal ob Musikbranche oder in der freien Wirtschaft, agieren hauptsächlich immer noch Männer, was keineswegs ein Problem darstellt, nur verwunderlich erscheint!

 

Denn ist es nicht so, dass gerade Frauen heutzutage hervorragend ausgebildet, gebildet sowieso, ambitioniert und vor allem befähigt sind, ebenfalls in besagten Schlüsselpositionen zu brillieren.

 

Ich finde es daher sehr interessant, dass sich die Autorin Arabella Meran diesem Thema in ihrer Romanwelt annimmt und freue mich sehr auf die Geschichte der jungen Dirigentin Johanna, die am 10. Oktober im Verlag Tinte & Feder veröffentlicht wird.


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