Im Gespräch mit Antonia Brendel von Bella´mi über Kaschmir-CApes und Seidenfeines für den ganz großen Auftritt

07. März 2023

Rubrik Genusskultur

©Nicole Hacke / Operaversum

Antonia Brendel ist nicht nur kreativer Kopf der Marke Bella´Mi, sondern auch die Gründerin des exklusiven Modelabels. Als Start-up für hochwertige Kaschmir-Accessoires verliebt man sich als Kundin auf der Stelle in die warmen, kuscheligen Fransencapes, die aus dicker Kaschmirwolle verarbeitet und mit butterweichen Lederquasten bestückt, höchst individuell daherkommen.

Wirklich kein Tuch gleicht dem anderen. Drei bis fünf Kollektionen pro Jahr entwirft Antonia Brendel in teils ungewöhnlichen, aber immer sehr geschmackvollen Farbzusammenstellungen. Und dennoch gibt es selten Doppelungen. Für jede Kundin hält Antonia Brendel ein modisch zeitloses Unikat bereit.

Darauf legt die Gründerin, deren Spitzname Bella den Markennamen ziert, ganz besonders großen Wert. Antonia Brendel steht mit ihrem Namen für alles, was die stilvolle und dennoch einzigartige Modeaccessoire-Linie ausmacht: Qualität, Exklusivität, Individualität und Einzigartigkeit!

Operaversum: Der Name Bella´Mi, erinnert im ersten Moment an etwas Französisches. Doch bei näherer Betrachtung wird einem klar, da muss ein Schuss Italien mit drin enthalten sein. Wofür steht der Name Ihres Modelabels?

Antonia Brendel: Es freut mich, dass Sie sich so viele Gedanken über den Namen meines Modelabels machen. Das tun tatsächlich die wenigsten Menschen. Der Name Bella´Mi ist eine Wortschöpfung und setzt sich aus dem Italienischen "Ich bin schön" und meinem Spitznamen "Bella" zusammen.

Das ist die ganz simple Erklärung. Hinzu kommt, dass ich meine Tücher und Schals in Italien fertigen lasse. Und mit einem italienisch klingenden Spitznamen im Gepäck lag es für mich quasi auf der Hand, diesen Namen für mein Label zu wählen.

Bella´Mi, ist für mich aber nicht nur eine reine Wortschöpfung, sondern meine ganz persönliche Philosophie, mit der ich meinen Kundinnen ein besonders luxuriöses und angenehmes Lebens und -Tragegefühl vermitteln möchte, wenn Sie sich mit meinen Accessoires einkleiden.

Sich mit meinen Capes und Tüchern schön und gleichzeitig wohlzufühlen, dass ist die Kernbotschaft meiner Marke.

Dass sie in Bella´Mi natürlich auch einen besonders individuellen Auftritt haben, ist selbstredend. Mal ist er lauter, mal leiser, je nachdem wie gewagt die Farbkombinationen meiner Tücher und Schals für die jeweilige Trägerin ausfallen.

©Nicole Hacke / Operaversum

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Operaversum: Wie sind Sie denn überhaupt auf die Idee gekommen, sich auf Kaschmir zu spezialisieren? Was fasziniert Sie an diesem Material?

Antonia Brendel: Sagen wir so: Es gibt ja auf dem Modemarkt nichts, was es nicht gibt. Es gibt von allem alles und manchmal gibt es auch einfach viel zu viel von allem.

Mit Kaschmir hat man als Modeschöpferin ein Produkt im Wohlfühlsegment, mit dem man sich in den Bereichen Qualität und Exklusivität von anderen Materialien deutlich abheben kann, ganz zu schweigen vom hohen Tragekomfort.

Das soll nicht heißen, dass man nichts anderes anziehen kann oder sollte. Auch ich besitze ganz reguläre Wollpullover, die ich sehr liebe und auch sehr gerne trage.

Aber es ist natürlich definitiv so, dass sich ein Kaschmir-Schal vom Tragegefühl deutlich angenehmer anfühlt und on top einfach auch viel wertiger aussieht.

Und genau aus diesen zwei Gründen hat mich Kaschmir schon immer ganz besonders fasziniert und bildet wohl auch deshalb in allem die Basis für meine kreativen Schaffensprozesse. Bella´Mi ist mit und durch Kaschmir entstanden. Wir haben mit Kaschmirprodukten unser Start-up aufgebaut und erst danach unser Sortiment peu à peu auf Seide und Leder ausgeweitet.

Tatsächlich designe ich auch nur, was aus meiner Leidenschaft heraus entspringt und was ich am Ende des Tages auch selber trage. Genau aus diesem Grund findet man bei mir nur Accessoires, die durch und durch "Bella" sind.

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

Operaversum: Auf der "Park & Garden" habe ich tatsächlich gemerkt, wie sehr Sie hinter Ihren Produkten stehen und mit welcher Begeisterung Sie Ihre Markenbotschaft nach außen tragen. Bemerkenswert ist zudem, dass sich Ihre Mode keinem Trenddiktat unterordnet, stattdessen aber eine sehr persönliche Signatur trägt und dabei absolut zeitlos ist. Sie kreieren wirklich etwas, dass man auch noch in 20 Jahren tragen kann.

Antonia Brendel: Ganz genau. Meine Tücher lassen sich sowohl zur Jeans tagsüber als auch zur feinen Stoffhose am Abend problemlos kombinieren.

Dementsprechend wirkt das jeweilige "Key-Piece", je nachdem, wie es gestylt wird, mal lässig, mal elegant. Und dieses Spiel mit der Mode, alles aus einem einzigen Teil herauszuholen, es durch alle Jahreszeiten hindurchtragen zu können, es von sportlich bis elegant, von morgens bis abends durchdeklinieren, es sozusagen auf alle Lebenssituationen anpassen zu können, macht es im Umkehrschluss sogar zu etwas Einzigartigem.

Ein Tuch, ein Teil, mit dem gefühlt Tausend Kombinationen möglich sind: Wenn das nicht "Unique" ist!

Operaversum: Absolut! Wie sind Sie dann aber darauf gekommen, Ihr Sortiment auf Seide und Leder auszuweiten?

Antonia Brendel: Nun, wenn man sich sehr lange mit Kaschmirprodukten auseinandergesetzt hat, kommt irgendwann eines zum anderen und man beginnt, mit anderen hochwertigen Materialien zu experimentieren und sie designtechnisch zu kombinieren.

Auf meiner kreativen Reise durch Design und Materialien bin ich im Laufe der letzten Jahre so neugierig geworden, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren, dass es sich ganz normal angefühlt hat, Seide und Leder in das bestehende Sortiment aufzunehmen. 

Sie müssen wissen, ich trage ganz oft ein kleineres Seidentuch um den Hals und drapiere darüber ein dickeres Kaschmirtuch.

Das ist mein ganz individueller Stil, bei dem ich mir dachte, dass er auch für Bella´ Mi funktionieren kann. Alles, wirklich alles, was ich modisch repräsentiere und ausstrahle, fließt daher in meine Accessoires-Linie mit ein. Und so entsteht der ganz eigene Bella´Mi-Look.

©Nicole Hacke / Operaversum

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Operaversum: Wenn Zeitlosigkeit ein wichtiger Faktor für Sie ist, was bedeutet Ihnen dann Nachhaltigkeit?

Antonia Brendel: Ich habe das persönliche Empfinden, dass wir in einer Welt leben, in der wir alle noch viel mehr Wert auf das Thema Nachhaltigkeit legen und somit auch unseren Modekonsum anpassen sollten. Und ich denke, da gehe ich als Modeunternehmen schon mit sehr gutem Beispiel voran. 

Natürlich gibt es Kundinnen, die 6 oder 7 Schals aus meiner Kollektion kaufen. Allerdings können sie das auch mit gutem Gewissen tun, weil sie wissen, dass meine Tücher aus nachhaltigen Betrieben kommen und auch der gesamte Produktions- und Lieferprozess danach ausgerichtet ist.

Und wie ich bereits erwähnte, sind meine Schals und Tücher so wandelbar und vielseitig kombinierbar, dass der Gedanke der Nachhaltigkeit sich bei mir bis zum Tragen der Kollektionsteile durchzieht.

©Nicole Hacke / Operaversum

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Operaversum: Was ist Ihre Vision für Bella´Mi in den kommenden Jahren? Wo wollen Sie noch hin mit Ihrer Marke?

Antonia Brendel: Der Hauptbestandteil meiner Kollektion wird selbstverständlich weiterhin Kaschmir bleiben. Das bedeutet, es wird von den Capes und Schaltüchern drei bis fünf Kollektionen pro Jahr geben. Wichtig ist mir dabei, dass so gut wie jedes Stück ein Unikat bleibt, so wie aktuell bei meinen Fransentüchern der Fall. Denn ich möchte, dass meine Kundinnen individuell gekleidet sind und sie zudem ein einzigartiges Stück von mir erwerben, das es so kein zweites Mal gibt.

Und dass mir das gelingen kann, liegt unter anderem daran, dass die wunderbare Welt der Farben einfach unersättlich ist und die Grenzen der Farbenvielfalt einfach nie erreicht werden können.

Individualität spielt bei mir demnach eine große Rolle und wird auch weiterhin ein wichtiger Faktor für meine zukünftigen Kollektionen sein, ebenso wie das Verständnis für die Bedürfnisse meiner Kundinnen.

Ich mag es nämlich, meinen Kunden ein Kleidungsstück zu verkaufen, mit dem ihre Persönlichkeit voll und ganz zur Geltung kommt. Und genau das mit meinem Label zu erreichen, macht mich ungemein glücklich.

©Nicole Hacke / Operaversum

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