13. Dezember 2023
Rubrik Kultur & Genuss
©Nicole Hacke / Operaversum
Gleich im Eingangsbereich des Hotels "The Hoxton Berlin" fällt der Blick unmittelbar auf ein eklektisches Gebilde, in dessen Mitte ein opulent breites und langes Sofa thront und von stilvollem 30er Jahre Mobiliar formschön umrandet wird.
Ein Tisch, der ebenso antiquiert erscheint, komplementiert das Wohnzimmergruppen-Gespann, in das man sich auf der Stelle reinlümmeln will.
Direkt dahinter befindet sich die Bar. Ein "Schiefer Turm von Pisa" en miniature strahlt einen als weiße Porzellanvase getarnt und auf Hochglanz poliert von einem bis unter die Hoteldecke reichenden Regal an.
Ein Kranz aus roten Beeren hängt in der Mitte des Gebildes, das wahrhaft eine gelungene Komposition ergibt.
"Dies Bildnis ist bezaubernd schön." Mozart hätte es sicherlich auch so empfunden.
Denn im Hotel "The Hoxton Berlin" hat man sich ganz offensichtlich sehr viele Gedanken um die Konzeption der Einrichtung gemacht.
Deshalb wirkt in diesem Haus, das überraschenderweise zu einer Hotelkette gehört, nichts zwanghaft gewollt, aber auch nichts dem Zufallsprinzip überlassen, auch wenn das vermeintliche Sammelsurium aus Vintage-Möbeln im ersten Moment recht zusammengewürfelt erscheint.
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
So mag es irritierend wirken, dass das lange Sofa im Eingangsbereich mit einem afrikanischen Wachsstoff bezogen ist, aber an den Decken von überall große italienische Murano-Lüster ein sattes warmgoldenes Licht in die großzügige Lobby werfen.
Ein in mehreren großen Holzkübeln arrangiertes Grünpflanzengedeck, das sich gleichmäßig über die großräumige Lobby verteilt, komplementiert die organische Formensprache des Mobiliars perfekt.
Tatsächlich sind die meisten Gegenstände, ob Sessel, Stuhl, Tisch oder Sofa rund oder haben zumindest abgerundete Ecken. Geometrie Fehlanzeige, was mir sehr zupass kommt, hatte ich es doch nie so sehr mit Ecken und Kanten.
Und noch etwas fällt auf! Diese gelungene Mixtur aus dezent eingesetzten Stilbrüchen atmet nicht nur den Duft der 30er Jahre, sondern verschmilzt ganz nonchalant mit orientalischen Elementen, die in kleinen, aber feinen Details, wie beispielsweise den pastellfarbenen Sitzpoufs und dem unübersehbar aufwendig gestalteten Mosaikboden im Barbereich zum Vorschein kommen.
Hier möchte man seinen Wodka Martini genauso wie James Bond ihn immer bestellt, nämlich gerührt und nicht geschüttelt. Filmreif ist "The Hoxton", absolut filmreif! Die Kulisse für einen großen historischen Blockbuster könnte man an diesem Ort definitiv abdrehen.
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
Aber bitte! Weiter geht die Entdeckungstour im eigentlichen Zimmer. "The Roomy" nennt man die eleganten und genauso stilvoll eingerichteten Doppelzimmer, die zwar weniger opulent ausstaffiert sind wie der Lounge-Bereich in der Lobby, aber dennoch zum Wohlfühlen und Entspannen einladen.
Auch hier mischt sich die pulsierende Epoche der 30er Jahre mit angedeuteten Jugendstilelementen und kunstvollen Gemälden und Kollagen.
Wer allergisch auf Teppichböden reagiert, kann sich aufatmend zurücklehnen. Alle Zimmer im "The Hoxton" scheinen mit echten Parkettböden ausgelegt zu sein. Das wirkt überaus edel und macht auch in der Lobby gewaltig was her.
Inspiriert durch das pulsierende Charlottenburg mit seinen maßgeblich künstlerischen, architektonischen und kulturellen Bewegungen, braucht sich diese Designperle absolut nicht hinter dem Charme des Charlottenburger Kiez zu verstecken.
Gerne kommt man auf einen Kaffee auch mal ins Hotel, um sich entweder im Barbereich oder in den flauschigen Sofawelten der Lobby entspannt niederzulassen.
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
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Überhaupt ist es kaum zu glauben, dass dieses Hotel über eine Kapazität von sage und schreibe 234 Zimmer verfügt, so intim, individuell und exklusiv wirkt das Erscheinungsbild samt Interieur.
In die Kategorie "Boutique Hotel" passt dieses Großstadtjuwel eines Hotels eindeutig besser.
Alles spricht dafür, dass hier der Gast König ist und das Beste auch nur gut und exklusiv genug.
"Hello my dear, how are you doing today?" So wird man in dieser charmanten Bleibe mit einem strahlenden Lächeln begrüßt, direkt gefolgt von der Frage, ob es denn etwas zu Trinken oder zu Essen sein dürfe.
Und das ganz selbstverständlich auf Englisch, was mittlerweile zum guten internationalen Ton der Hauptstadt zu zählen scheint. Und was, wenn man nicht so gut englisch spricht?
Nun auch dafür ist gesorgt. An der Rezeption wird man ebenso zuvorkommend und freundlich auf Deutsch willkommen geheißen. Schließlich weiß man in diesem Haus, was sich gehört.
Berlin wäre sicherlich ohne "The Hoxton" um ein bezauberndes Hotel ärmer. Schön, dass sich hier nostalgisches Flair, kosmopolitische Eleganz und unkonventionelle Lebensart so harmonisch miteinander vereinen.
Auf einen Kaffee ins "The Hoxton"? - Well, why not?
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
©Nicole Hacke / Operaversum
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The Hoxton Berlin
www.thehoxton.com
Adresse:
Meinekestraße
18-19, 10719 Berlin
Deutschland
Anreise:
Flughafen Berlin Brandenburg - 30 Minuten Fahrt
Berlin Hauptbahnhof - 5 Minuten mit der S-Bahn, dann 10 Minuten zu Fuß
U Bahn Kurfürstendamm - 5 min Fußweg
Was gibt es in der Umgebung:
Naherholungsgebiet: Lietzensee
Stadtbad Charlottenburg, seit 1982 unter Denkmalschutz (im Jugendstil erbaut)
Astor Film Lounge (Kino im Art-déco-Stil)
KaDeWe (das älteste Luxuskaufhaus Deutschlands
The Hoxton Berlin befindet sich in Nähe des Ku´damms