Salzburgs alte neue Hoteladresse "Zum Hirschen" erstrahlt in klassisch-zeitloser Eleganz

20. August 2024

Rubrik Lifestyle

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

Das Hotel Zum Hirschen in Salzburg hat eine kühlende Wirkung, just in dem Moment, als ich die Lobby betrete, in den weit geöffneten Raum eindringe, die Rezeption zu meiner Rechten und unmittelbar vor mir den farblich eleganten Barbereich sichte.

 

Schweißtreibende 35 Grad haben mich aus mediterraner Überhitzung in die ruhige, gelassene Atmosphäre dieses Hotels gebracht, das einmal eine urige Wirtschaft und vor der Zeit von Hotelbesitzerin Katharina Wallmann ein rustikales Haus mit alten, sehr dunklem Holzmobiliar war.

 

Von Nicole Hacke

 

Jetzt strahlt es modern, ein wenig minimalistisch um die Ecke und besticht eindeutig durch eine pastellige Farbkomposition, die minzige Grüntöne, sanfte Blaunuancen und roséfarbene Duftigkeit miteinander vereinen.

 

Alles wirkt passgenau an seinem Platz, lässt Raum und Weite und Ankommen zu einem wahrhaft entspannten Erlebnis werden. Sofort blende ich meine stressige Anreise aus und lasse mich fallen an diesem Ort, der so geschichtsträchtig ist, dass er weit bis in das Jahr 1526 zurückdatiert werden kann.

 

Wie kann das möglich sein? Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass dieses auf edel-modern getrimmte Design-Hotel einmal ein zünftiges Wirtshaus, geschweige denn ein Hof gewesen sein soll. Ob es hier womöglich auch Rotwild gegeben hat?

 

Fest steht, 30 Generationen haben bis dato in diesem Haus Geschichte geschrieben. 1830 kam das Haus erstmals in den Besitz der heutigen Eigentümerfamilie.

 

Die jüngste Generation mit Katharina Wallmann und ihrem Mann Nikolaus hat den Familienbesitz einer verjüngenden Frischekur unterzogen und es mit herausragendem Lifting-Effekt zu einer zeitgenössischen Oase für müde Großstadtmenschen umfunktioniert.

 

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

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Die Neueröffnung scheint gelungen. Nicht viel erinnert noch an das, was mal alt und jetzt ganz nagelneu und in einem erfrischend freundlichen Licht erstrahlt.

 

Während ich noch darüber sinniere, wie wohl einst Constanze Mozart, die Frau des legendären Komponisten Amadeus, in diesem Hotel untergekommen sein mag, welches Zimmer sie wohl bewohnt hat, mache ich mich auch schon in das 2. Stockwerk auf, um mein großzügiges und luftiges Zimmer zu inspizieren.

 

Sogleich fällt mir der Allergiker freundliche Holzfußboden auf. Schön ist das. Denn bei aller Liebe zur Moderne, kann ein Raum nur Heimeligkeit versprühen, wenn auch Holz mit im Spiel ist.

 

Vielleicht ist genau das auch das verbindende Element, das an Bodenständigkeit, Heimatgefühl und tiefer Verwurzelung zum Brauchtum und den traditionellen Werten des Salzburger Landes erinnert und die moderne Signatur dadurch harmonisch aufbricht.

 

Warm wirkt mein Zimmer mit dem großzügigen Doppelbett. Ein Farbspiel aus goldenen Akzenten an Armaturen im Bad, dezent eingesetzt an Wand- und Deckenlampen, verschmelzen mit den himbeer- und erdbeerfarbenen Farbtupfern auf Kissenbezügen und Sesseln.

 

Dazwischen mischt sich ein Latte-Macchiato-Ton, der an Fenstervorhängen und Wänden auf sich aufmerksam macht.

 

Ein Teppich in eisblau bricht die tendenziell erdigen Töne auf und lässt genau das Gefühl von erfrischender Kühle zu. 

 

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

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Wüsste ich es nicht besser, so käme der Stil des Mobiliars der klassischen Wohnkultur der 50er Jahre gleich. Welcher Designer da genau grüßen lässt: Ich vermag es nicht genau zu definieren. 

 

Aber klassisch, zeitlos, elegant in einer zurückgenommenen Art, so lässt sich wohl die Räumlichkeit, in der ich nächtigen werde, sehr gut auf den Punkt bringen.

 

Kreativ gewachsen ist das besondere Designkonzept durch Katharina Wallmann, die zusammen mit einer Salzburger Inneneinrichterin den Ton in allen räumlichen Belangen maßgeblich angegeben hat.

 

Und so zieht sich das Konzept bis in den großräumigen Frühstücksbereich, der an jedem Morgen keinerlei Wünsche offenlässt durch.

 

So reichhaltig wie das Buffet ist die Speisenauswahl kulinarisch-österreichisch inspiriert, ist doch die Überraschung schlechthin ein Kaiserschmarrn, der direkt gleich neben dem Rührei traditionell mit Apfelmus angeboten wird.

 

Zwetschgenröster wären natürlich auch eine Option. Aber bitte, wer hat schon einen Kaiserschmarrn zum Frühstück im Angebot, wenn man normalerweise dafür eine anstrengende Wanderung auf eine Alm antreten muss.

 

Das aber Kulinarik in diesem Haus ein passgenaues Match zu sein scheint, zeigt sich auch im Nebenan und Mittendrin Restaurant "Furo", das sowohl Salzburg als auch Tel Aviv kulinarisch auf den Teller bringt.

 

So eine individuelle Küche muss man sicherlich wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen in Salzburg erstmal anderswo finden. 

 

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

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Genüsslich lasse ich mir den Kaiserschmarrn auf der Terrasse zum Innenhof auf der Zunge zergehen. Danach geht es in den Festspielbezirk, der fußläufig gut zu erreichen ist, allerdings vom Hotel aus nicht in unmittelbarer Altstadtnähe gelegen.

 

Am späten Nachmittag zieht es mich zurück in den Hirschen, denn nach einer anstrengenden Sightseeing-Tour braucht es die verlockende Regenwalddusche im schicken Bad mit den blau-grauen Kacheln, die ebenfalls Minimalismus ausstrahlen und dennoch sehr schick wirken, insbesondere im Kontrast zu den goldenen Armaturen.

 

Was soll ich sagen! Das Hotel Zum Hirschen ist ein Haus, das man sich einprägen sollte, zumal es ein absolut faires Preis-Leistungsverhältnis in einem Ambiente mit vielen Annehmlichkeiten bietet.

 

©Nicole Hacke / Operaversum Magazin

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