Die OPer auf Reisen: Das Kamares Boutique Hotel in Griechenlands Kulturstadt Ioannina

06. Februar 2024

Rubrik Kultur & Genuss

©Nicole Hacke / Operaversum

Als ich nach der sengenden Hitze des Tages und plattgelaufenen Füßen in den kühlenden Eingangsbereich des familiengeführten Boutique Hotels in Ioannina eintrete, kann ich fast meinen Augen nicht trauen.

 

Ehrlicherweise gehen sie mir fast schon über, denn der historische Glanz, der mich sofort an ein orientalisches Märchen aus "Tausend und einer Nacht" erinnert, lässt mein erschöpftes Herz fast schon freudige Purzelbäume schlagen.

 

Was für eine Schönheit. Das Kamaris Boutique Hotel, das direkt im historischen Altstadtkern unweit der Burganlage innerhalb des Shiarava Bezirks in einer kleinen, unscheinbaren, aber sehr beruhigten und aufgeräumten Seitenstraße liegt, besticht durch eine architektonische Pracht, die weit in das 18. Jahrhundert zurückdatiert.

 

Ursprünglich von der Crapsite Familie erbaut, gehörte es lange Zeit in den Besitz eines osmanischen Statthalters, der dort mit seiner Familie lebte, bevor ein bekannter griechischer Dichter dort von zwei Hausdamen umsorgt wurde.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

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Nachdem der Dichter verstorben war und auch die Hausdamen in den alten Gemäuern des maurischen Bauwerks nur noch einige Jahre lebten, verwaiste das unbewohnte hochherrschaftliche Haus, das 1820 von einem wütenden Großbrand in der Gebirgsstadt Ioannina erfasst, aber zum großen Glück von den Flammen nicht verzehrt wurde.

 

Die Hauptstadt der Region Epirus brachte zu ihrer wirtschaftlichen Blütezeit viele architektonische Juwelen dieser Bauart hervor. Doch nur das Kamaris Boutique Hotel erstrahlte aufgrund seiner liebevollen Restaurierung im Sommer 2020 in neuem alten Glanz als eines der mittlerweile selten gewordenen historischen Denkmäler des Altstadtkerns.

 

Mit seinen neun Zimmern, die sich unterteilen in ein Standardzimmer, vier Deluxe Zimmer, zwei Deluxe King Zimmer, ein Deluxe Queen Zimmer und eine Suite, verspricht die luxuriöse Bleibe nicht nur einen ruhigen und entspannten Aufenthalt, sondern vor allem Persönlichkeit und Exklusivität.

 

Plüschige Sofalandschaften, wertiges Mobiliar und  geschmackvolle Dekorationen machen das Kamaris auf Anhieb zu einem Wohlfühlort der Sinne, der ganz besonders durch seinen traditionellen Stil und seine unaufdringliche Eleganz besticht.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

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©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

o sorgt jedes der neun exklusiven und höchst individuell eingerichteten Zimmer für einem gelungenen Überraschungsmoment.

 

Viele rustikale Holzvertäfelungen, aufwendig filigrane Deckenschnitzereien, die bunt bemalt in traditioneller Handarbeit nach regionalem Vorbild gefertigt wurden, werden durch kleine orientalische Details und das natursteinbelassene Mauerwerk kontrastiert.

 

Wie die Prinzessin auf der Erbse entgleitet man auf dem komfortablen Boxspringbett mit seiner orthopädischen Matratze in selig süße Traumwelten und spürt nicht den Hauch einer Unebenheit, geschweige denn einer Erbse.

 

Herrlich macht sich auch der großzügige Innenhof, der an lauschigen Sommernächten an die marokkanischen Riads erinnert. Dort nehme ich gleich am nächsten Morgen im Schatten des gleißenden Sonnenlichts mein griechisches Frühstück ein.

 

Auch hier stimmt alles. Auf äußerst bequemem, hochwertigem Gartenmobiliar speist es sich mit edlem Silberbesteck, das durchaus schwer in der Hand liegt, ganz königlich.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

Von Papierservietten allerdings fehlt jedwede Spur. Dafür liegen neben jedem Teller initialisierte edle Stoffservietten, die mit einer selbst gehäkelten Umrandung verbrämt worden sind.

 

Kunst, Tradition, Handwerk und Moderne scheinen sich an diesem Ort auf das Angenehmste zu vereinen.

 

Das Frühstück selbst ist übersichtlich, dafür regional, köstlich und unbestreitbar griechisch. Selbstgemachte Marmeladen, frisch gebackene Teigwaren und Kuchenleckereien sowie gängige kontinentale Frühstücksklassiker zieren das speziell selektierte Buffet.

 

Um jeden Wunsch bemüht, sind sogar die Hotelzimmer mit einer kleine Nespresso-Kaffeemaschine für den Kaffeedurst zwischendurch ausgestattet.

 

Ein 24-Stunden rund-um-sorglos-Service ist ebenfalls Teil des exklusiven Hotelprogramms. Was will man noch mehr?

 

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

©Nicole Hacke / Operaversum

Selbst die Eigentümer lassen es sich nicht nehmen, ihre Gäste höchstpersönlich zu empfangen. Schließlich verpflichtet eine familiengeführte Hotellerie zu herzlicher Gastlichkeit mit individuellem Touch.

 

Abends, wenn im Innenhof die Lichter ganz dezent glühen und man die unanständig aufdringliche Geräuschkulisse der zirpenden Grillen vernimmt, wird es im Kamaris Boutique Hotel nicht nur romantisch, sondern überschwänglich verzaubernd, so wie in dem Märchen aus "Tausend und einer Nacht".

 

©Nicole Hacke / Operaversum

Ioannina ist eine Gebirgsstadt in der Region Epirus auf dem griechischen Festland. Einst florierende Handelsmacht liegt die 112.486 Seelen große Gemeinschaft am westlichen Ufer des Pamvotida Sees.

 

Vom internationalen Tourismus weitestgehend unerschlossen, bietet Ioannina eine Vielzahl sehenswerter Attraktionen, wie beispielsweise das Palastareal, in dem ein Byzantinisches Museum untergebracht ist sowie das Mausoleum für Ali Pascha.

 

Im westlichen Teil der Festung wurde 2016 ein Silberschmiede-Museum eröffnet, dass die alte Silberschmied-Handwerkstradition in Epirus dokumentiert.

 

Dass die Stadt einst unter albanisch-moslemischer Herrschaft stand, davon zeugt die Aslan-Pascha-Moschee, in der sich mittlerweile ein Volkskundemuseum mit sehenswerten Trachten und handwerklichen Sammlungen befindet.

 

Ioannina liegt ca. 250 km von der im Nordosten liegenden Stadt Thessaloniki entfernt und kann mit dem Pkw sehr gut über die Schnellstraße erreicht werden.

 

Da die Gebirgsstadt an das nahe gelegene Pindos-Gebirge angrenzt, eignet sie sich als idealer Ausgangspunkt für alpine Wanderungen.

 

Traditionelle Bars laden abends zum Verweilen und Genießen ein. Die regionale Küche ist besonders in den Gebirgsdörfern schmackhaft und einzigartig. Frische Waldpilzgerichte stehen dort tagtäglich auf der Speisekarte.

 

Ein absolutes "Muss" für Gourmets.


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