Warum die Oper ein absolutes Muss ist, plus 8 Tipps, die einen Opernbesuch unwiderstehlich machen!

09. März 2025

Feuilleton

©Nicole Hacke / Operaversum

Ja, warum eigentlich ist die Oper so ein absolutes Muss für mich? Ich wage mal eine These, die für mich tatsächlich sehr gewagt klingt, die Sogwirkung einer Opernaufführung aber umso stärker macht.

 

Ist es nicht so, dass wir immer mehr in eine Gesellschaft hineinwachsen, die, wenn sie nicht unter Gefühlskälte leidet, so doch zumindest ihre Mitglieder in einen Zustand der Gefühlstaubheit bringt, in dem man sich gefährlich nah am Abgrund der Unmenschlichkeit bewegt.

 

Von Nicole Hacke

 

Um Mensch sein zu dürfen, braucht es aber ein sinnstiftendes, erfülltes Leben. Vor allem braucht es jedoch eine Gesellschaft, in der sich das Lebenswerte in Mitmenschlichkeit, Warmherzigkeit und Zugewandtheit ausdrückt.

 

Nächstenliebe, Großzügigkeit, Altruismus und jegliche andere Form von Liebe kommen darin aber nurmehr in abgeschwächter Form vor.

 

Fast sind diese ethischen Bedürfnisse kaum noch existent, so sehr verbergen wir unser wahres, reines und unverfälschtes "Ich" hinter einer eiserner Maske aus rationaler Härte, emotionaler Distanz und gleichgültiger Unverbindlichkeit.

 

Ein "Zuviel" all dieser wenig menschelnden Attribute im öffentlichen Raum, verschleiert, dass hinter jeder noch so aufgesetzten Fassade ein Mensch mit einer eigenen Geschichte, einem eigenen Schicksal und einer höchst individuellen Existenz steht.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

Doch für Einzelschicksale interessieren wir uns nur noch in den wenigsten Fällen und wenn, dann nur, wenn diese nicht an unserem eigenen Schicksal kratzen oder aber so aufmerksamkeitsheischend sind, dass wir uns entweder vor Schadenfreude an ihnen ergötzen oder voller Bewunderung den Erfolgsgeschichten lauschen, die wir selbst gerne zustande bringen würden. Dazwischen gibt es nur noch unbeachtete Grauzone.

 

Hinzu kommt, dass wir Gefühle zunehmend mit menschlicher Schwäche in Verbindung bringen. Weinen in der Öffentlichkeit - ein Tabu. Wütend sein in der Öffentlichkeit - ein Tabu. Jedwede Form von Schwäche wird mit einem ungehörigen, wenig gesellschaftskonformen Benehmen gleichgesetzt.

 

Selbst junge Menschen werden vor dem Eintritt ins Erwachsenenalter zur Rationalität konditioniert. Wir können uns unsere Gefühle also sparen, leisten scheint eh ein Luxus für weltfremde "Mimosen" geworden zu sein.

 

Aber für was sparen wir uns unsere Gefühle auf, wenn doch unser Leben erst lebenswert wird, wenn wir sie ausleben und intensiv fühlen dürfen? Und damit meine ich grundsätzlich die gesamte Gefühlspalette, die unser menschliches Sein so hergibt, also auch negative Gefühle.

 

Wenn ich aber in der Öffentlichkeit stark sein muss, Stärke zeigen soll, was bedeutet, dass ich mein Innerstes verbergen muss, auch aus Selbstschutz, dann kann ich als Mensch meine Gefühle kaum richtig ausleben. Und jetzt kommt der springende Punkt:

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass, wenn mich eine Opernaufführung so richtig gepackt und gefesselt hat und plötzlich alle Stricke in mir reißen und einen emotionalen Dammbruch in mir auslösen, ermöglicht mir auf einmal den Zugang zu einer völlig anderen und absolut magischen Welt, vor allem aber den Zugang zu mir selbst!

 

In der Oper bin ich tatsächlich Mensch, dort kann ich sein! Nirgendwo anders, vielleicht noch in der Natur, erfahre ich meine menschliche Seite mitsamt ihrer Freiheit als großes gottgegebenes Geschenk. Es ist die absolute Offenbarung, die mir in einem Opernhaus zuteil wird. 

 

Der Oper vertraue ich meine Seele quasi uneingeschränkt an. Ich liefere sie der schönsten Sache der Welt, nämlich dieser einen, so besonderen Kunstform, sogar mehr oder weniger im Rohzustand auf einem Silbertablett aus.

 

Denn was ich dort unten auf der Bühne erlebe, sind die echten Dramen und menschlichen Schicksale, die uns auf unsere eigene Lebensreise vorbereiten und sehr frappant das Wesen der Menschlichkeit sowie der damit verbundenen Irrungen und Wirrungen spiegeln.

 

Ja, die Oper ist ein Spiegel des Menschseins! Ihre Darsteller, wenn sie denn absolute Weltklasseinterpreten ihres Fachs sind, der brutalste und schönste Spiegel zugleich, der, wenn er einen vorgehalten, entweder heiße, quälende Tränen oder aber traumhafte Momente voller Freude entlockt. Hier dürfen Emotionen plötzlich zu voller Pracht erblühen! Sie dürfen ungefiltert aus uns herausfließen. 

 

Als Mensch unter Menschen sein: Genau das macht die Oper aber auch zu einem geschützten Biotop, nämlich zu einem Ort im gesellschaftlichen "Ausnahmezustand", obgleich doch dieser Ausnahmezustand etwas ganz Normales sein müsste.

Tatsächlich dient mir die Oper aber nur als Alibi, um meinen Gefühlen endlich mal wieder freien Lauf lassen zu können.

 

Schließlich muss ich im Außen stark und unverwundbar sein. Umso schöner, dass ich tief in mir Drinnen plötzlich auch mal schwach, verletzlich, butterweich und emotional sein darf, um diesen, meinen menschlichsten Attributen, im Auditorium unbemerkt Raum zu geben. 

 

©Nicole Hacke / Operaversum

Die Luft zum Atmen, die tönende Luft, die Musik, die alle Gefühle zu noch mehr Größe potenziert. Es ist manchmal kaum auszuhalten, wie viel von einem bestimmten Gefühl ein Mensch so ertragen kann. Was ein Mensch hingegen nur schwer ertragen kann, ist ganz ohne Gefühle zu sein, taub für jegliche Gefühlsregung.

 

Das ist nicht nur krank, es macht auch krank. In der Oper scheint es offensichtlich, dass die Menschen in eine Vorstellung gehen, um sich etwas Gutes zu tun, ihrer Seele Flügel zu verleihen, um schlichtweg glücklich zu sein.

 

Denn was wir dort als Resonanz spüren und wahrnehmen dürfen, das, was diesen unglaublich intensiven zwischenmenschlichen Austausch ausmacht, der über die Musik in uns dringt, ist nichts anderes als eine Karthasis, die für unser Seelenheil so notwendig ist.

 

Ja, gut möglich, dass das alles zu hoch, zu weit, zu schön und eventuell zu abwegig klingt. Eines jedoch steht außer Frage: Wo lassen Menschen ihre Gefühle außerhalb der eigenen "Vier Wände" denn überhaupt noch völlig ungefiltert und zwanglos zu? Wo in der Öffentlichkeit trauen sie sich, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen?

 

Sie werden selbst darauf kommen, wenn Sie Operngänger sind. Aber vielleicht haben Sie sich diese Frage auch noch nie bewusst gestellt.

 

Wahrscheinlich haben Sie ihre Begeisterung für die Oper einfach so hingenommen und sie auch nie großartig hinterfragt. Warum auch sollte man diese erhebenden Glücksgefühle nach einem Opernbesuch hinterfragen wollen? 

 

Nun ich hinterfrage sie für diejenigen, die noch nicht verstehen, warum man diesem Musikgenre so dermaßen verfallen kann.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

Schließlich entlockt uns die Oper die schönsten, wahrhaftesten und natürlich auch schmerzhaftesten Gefühle, die auf unserer Seelenklaviatur angelegt sind.

 

Und dass wir sie in uns entdecken, wachrufen, durchleben und intensivieren dürfen, was noch dazu unweigerlich einen menschlichen Reifeprozess in uns auslöst, ist das Resultat eines wachrüttelnden Erlebnisses, zu dem die Oper nun Mal imstande ist.

 

Denn durch das Erwecken meiner emotionalen Welt, entdecke und erkenne ich mich selbst. (Achtung Triggerwarnung! Sich selbst zu erkennen, kann einen sehr lehrreichen Prozess in einem auslösen.)

 

Die große Lebensfrage: "Wer bin ich, wie viele und warum?" wird dadurch nicht redundant, aber die Antwort darauf eindeutig klarer. 
  

8 Tipps, die einen OPernbesuch zum magischen Moment werden lassen!

Um aber überhaupt erst in die emotionale Welt der Oper abtauchen zu können, muss ich zur Oper verführt werden. Aber welche Werkzeuge sollte man mir an die Hand geben und welcher Zauberstab macht, dass ich mich magisch von der Oper angezogen fühle?  Hier die 10 wichtigsten Tipps, die einen Opernbesuch unwiderstehlich und zum magischen Moment machen:

 

1. Klassische Musik lieben lernen

Die klassische Musik, aber vor allem die Kompositionen für das Genre Oper sind ein musikalischer Fall für sich. Sich mit dieser Nische vertraut zu machen, ist selbstredend eine Grundvoraussetzung, um überhaupt der Leidenschaft Oper zu verfallen. Dabei dürfen Sie nicht gleich beim ersten Besuch die sprichwörtliche Flinte ins Korn werfen.

 

Bei Pretty Woman hat es mit den Emotionen und der Begeisterung für diese Kunstform gleich auf Anhieb geklappt. Vielleicht aber brauchen Sie ein paar mehr Anläufe, um sich mit der Musik, den Künstlern, den Inszenierungen und dem Publikum im Opernhaus anzufreunden. Nicht jedes Opernfach wird Ihnen schmecken. Der eine liebt Belcanto, der anderen Verismo. Die ganz große Oper kann für Sie nur das sein, was Sie für sich entdecken und lieben lernen.

 

Und ein bisschen ist es wie mit allen Dingen, die man ausprobieren und neu erlernen muss. Es braucht immer ein wenig Zeit!

 

2. Die richtige Wahl des Opernhauses

Obwohl ich direkt in Hamburg lebe, waren meine ersten Stationen, um die Oper und klassischen Konzerte zu erleben, Festivals im Ausland, die Bayerische Staatsoper und auch die Wiener Staatsoper. An den Musentempel vor meiner Haustür war nicht zu denken.

 

Auch die Elbphilharmonie hatte es mir nicht sofort angetan. Warum? Nun, ich wollte reisen, was erleben, den Opernlifestyle in vollen Zügen genießen und meinem Lieblingstenor hinterherreisen. Mir ging es darum, die besten Interpreten auf den großen Opernbühnen zu erleben, um überhaupt ein echtes Gefühl für diese bemerkenswerte, großartige Kunst zu bekommen.

 

Wahrscheinlich wäre es mir genauso an den kleineren Häusern ergangen. Und dennoch: Einer Aufführung in der Arena di Verona beizuwohnen, mit viel Glück sogar dann, wenn eine Anna Netrebko singt, ist so ein einzigartiges und prägendes Erlebnis, dass sich Ihnen die Oper so eindrücklich und positiv auf immer und ewig ins Gedächtnis brennt. 

 

Denken Sie doch einfach an eine laue Sommernacht unter freiem Himmel, an schön gekleidete Menschen, an herrliche Musik in einem traumhaften Ambiente. Danach lassen Sie den Abend in einer Bar ausklingen. Na, klingt das etwa nicht extrem verlockend? 

 

3, Den Lieblingssänger für sich entdecken!

Das mag jetzt komisch klingen. Denn gibt es im Opernfach überhaupt so etwas wie einen Lieblingssänger. Im Rock-und Popgewerbe sucht man sich schließlich immer den Künstler zur Musik aus. In der Oper gilt es grundsätzlich die Komponisten zu kennen, sie zu schätzen und lieben zu lernen.

 

So verhält es sich bei mir definitiv nicht. Was nützt mir ein längst verstorbener Komponist, der seine Werke selbst gar nicht mehr vertreten und interpretieren kann, und von dem wir auch gar nicht mehr wissen können, wie und ob er heute seine Werke noch so wie vor 200 Jahren interpretieren oder gar notieren würde.

 

Mir sind deshalb die Dirigenten und Opernsänger die wichtigsten Pfeiler im Opernbusiness. Sie sind es schließlich, die eine Partitur mit ihrem Gesang zum Leben erwecken, Gefühle ins Auditorium transportieren und mich im besten Fall total von ihrer Kunst begeistern.

 

Es gibt sie, die Mick Jaggers und Taylor Swifts im Opernbusiness. Und wenn sie ihre jeweiligen Favoriten erstmal gefunden haben, dann werden sie lichterloh für die Oper brennen und sich dann auch näher mit den Komponisten auseinandersetzen.

 

©Nicole Hacke / Operaversum

4. Sinn und Sinnlichkeit im Leben durch die Oper finden

Es ist einfach so. Sie können sich als Frau einen luxuriösen Lippenstift kaufen und meinen, dadurch unwiderstehlich zu sein. Was, wenn ich Ihnen sage, unwiderstehlich sind Sie nur, wenn Ihre Sinnlichkeit einem geistigen Reichtum entspringt.

 

Wissen ist nur Macht, Bildung hingegen umwerfend sexy. Und die Oper führt unweigerlich zum nächsthöheren Bildungslevel. Sie werden staunen, auf welch andere Kunstformen sie noch neugierig werden. Ganz klar, wird sich ihr Konsumverhalten in gesteigerter Form auf Oper, Literatur, Kultur, Reisen, Architektur und alles, was Ästhetik bedeutet, fokussieren.

 

Den Lippenstift benutzen Sie natürlich weiterhin, um frisch und attraktiv auszusehen. Aber das Strahlen in ihrem  Gesicht, Ihre tolle Ausstrahlung, die rührt von ihrer Sinnlichkeit her, ihrem geistigen und emotionalen Reichtum, der von innen nach außen auf ihr Umfeld abstrahlt. Achtung: Sternenstaubgefahr! 

 

5. Abenteuerlustig, Wild und frei werden!

Wenn Sie wie ich, nicht nur einem Stammhaus treu sind und gerne mal das eine, mal das andere Opernhaus besuchen und darüber hinaus auch auf Klassik-Festivals zugegen sind, was sehr viel Reiseaktivität mit sich bringt, dann führt das unweigerlich zu einer Reiselust, die in Abenteuerlust ausarten kann. 

 

Sie mögen anfangs nicht sehr geübt darin sein, auf Entdeckungstour in fremde Städte und Länder zu reisen. Je mehr sie sich aber darin üben, desto sicherer werden sie auf "Solo-Tour" zu gehen.

 

Nichts ist wirklich bereichernder als die Welt zu erkunden, zu erleben und sich mit anderen Kulturen, Mentalitäten und Menschen auseinanderzusetzen. Es ist gerade Mal 5000 Jahre her, dass der Mensch sesshaft wurde.

 

Eigentlich sind wir Zugvögel, Wanderer zwischen den "Welten". Kurzum, wir sind Wesen, die in Bewegung sein müssen. Und wer in Bewegung ist und es auch bleibt  (sowohl geistig als auch körperlich), der setzt in seinem Leben nicht nur die richtigen Impulse, sondern er gibt seinem Leben aufgrund von erinnerungswürdigen Erlebnissen auch Sinn.

 

Denn Sinn ist das, was unsere Suche ausmacht. Und wer sich auf die Reise begibt, der findet... im besten Fall den Sinn in seinem Leben.

 

6. Durch die Oper das Glück kultivieren!

Viele Menschen tendieren dazu, das Glück oft genug im Außen und noch dazu im Materiellen zu suchen. Aber das ist eindeutig der falsche Ansatz. Denn Glück hat wenig mit Geld und Äußerlichkeiten gemein. Glück ist ein Gefühl, dass aus unserem Innersten erwächst, wenn wir es denn zulassen.

 

Auf das Glück warten, ist demzufolge so was von bedeutungslos, da es grob gesagt, von unserem eigenen Seelenzustand abhängt wie glücklich wir sind. Wie wir uns fühlen, wir wir auf unser Leben blicken, welche emotionalen Aggregatzustände wir in uns kultivieren, all diese persönlichen Facetten in uns bestimmen unser Lebensglück.

 

Ich halte es gerne so, dass mich Musik grundsätzlich immer fröhlich stimmt, ich durch sie immer gut gelaunt bin und das am Ende immer auf meine Tagesverfassung positiv einzahlt.

 

Gehe ich also in die Oper, egal ob in ein Melodram oder eine Opera Buffa, komme ich beseelt und mit mir und der Welt im Einklang wieder aus ihr heraus. Es ist wie Glück auf Knopfdruck. In der Oper kann ich bestimmen, ob es es bei mir anklopfen darf oder eben nicht. Meistens aber empfange ich es mit offenen Armen. 

 

©Nicole Hacke / Operaversum

7. Ein neuer Mensch werden und neue Menschen kennenlernen

Sie werden nicht umhin kommen, sich im Laufe ihrer Novizenschaft als Opern- und Konzertgänger zu verändern. Sie werden, ob Sie es wollen oder nicht, in ihrer Persönlichkeit über sich hinauswachsen. Das hängst allein schon damit zusammen, dass Sie anfangen werden, sich für neue Interessensgebiete zu erwärmen. Fängt man mit einer Kunstform an, folgen andere nach.

 

Und das macht etwas mit ihrer Einstellung dem Leben gegenüber. Unweigerlich kann das dazu führen, dass nicht all ihre bisherigen Bekanntschaften und Freunde ihnen auf ihrem Weg folgen. Für die einen werden sie fremd, für die anderen ein höchst interessanter, neuer Mensch.

 

Und machen Sie sich darauf gefasst, dass Ihnen plötzlich neue Menschen begegnen, die sie noch dazu in ihrer Persönlichkeitsentwicklung bereichern. Ja, ich spreche bewusst von Persönlichkeitsentwicklung. Denn das ist, was die Kunst und die Kulturaffinität mit einem langfristig tun. 

 

8. Machen sie aus ihrem Leben ganz große oper!

Jetzt sagen Sie sich bestimmt "Meine Güte, klingt das anstrengend!"

 

Nun gut, jeder neue Weg, der mit Interesse, Neugier und Weiterentwicklung verbunden ist (und die Oper ist ein Lerngebiet, auf dem man sich grenzenlos austoben kann) wird einem "Commitment" abverlangen. Sich in die Oper setzten, sich berieseln lassen, wie vor dem Fernseher, ist nicht.

 

Man muss seinen Geist strecken. Man muss bereit sein, seine Aufmerksamkeitsspanne vom Social-Media-Niveau auf ein deutlich ausgedehnteres Niveau zu heben (mindestens 3 Stunden inklusive Pause). Und man darf auf keinen Fall gleich beim ersten "Opernversuch" die Flinte ins Korn werfen. Die Oper lieben zu lernen, hängt von vielen günstigen Faktoren, die idealerweise zeitgleich passieren, ab.

 

Mir erging es so vor mehr als 7 Jahren, als ich in Amsterdam im wohl bekanntesten Konzerthaus zugegen war und einem Arienabend lauschte, der meine Welt von dem Tag an komplett neu justierte. Ich erlebte meine ganz persönliche emotionale Sternstunde. Wenn das passiert, dann kommt man einfach nicht mehr los von dem Faszinosum der Oper.

 

Und genau das ist auch der Moment, wo man es schwer erklären kann, was einem da auf so magische Weise widerfahren ist. Die Oper muss man mit eignen Augen und eigenen Ohren erleben. Und dann werden Sie, wie meine beste Freundin, verkünden: "Denn sie wissen nicht, was sie im Leben verpassen!"

 

In diesem Sinne: Machen Sie aus Ihrem Leben ganz große Oper!

 

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