SIEBEN NEUEINSPIELUNGEN AUF SEINER "IT´S CHRISTMAS" CD
09. Dezember 2021
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
©Gregor Hohenberg / Sony Classical
Irgendwo aus einer einsamen Hütte hoch über dem verschneiten Tal, umrahmt von imposanten Gebirgskämmen, dringen durch die lautlose Einsamkeit sehnsuchtsvoll heimatliche Klänge an mein Ohr.
Aus weiter Ferne vernehme ich eine glockenhelle Frauenstimme mit einer tief sonoren Männerstimme verschmelzen. Beide singen traditionelle weihnachtliche Weisen.
Mit jedem meiner Schritte, die sich im winterlich knirschenden Tiefschnee verewigen, tönen die Stimmen lauter. Nun höre ich auch eine Zither melodisch in das Duett einstimmen.
Über mir leuchten schon seit einiger Zeit die Sterne. Die Nacht ist eingebrochen. Das Land unter mir liegt still und ruht. Es gibt keine einzige Menschenseele, die sich mir in diesem unendlich weiten Universum nähert.
Nur die Hütte, die noch vor ein paar Sekunden schemenhaft zu erkennen war, erscheint mir nun deutlich konturierter. Aus ihrem Inneren dringt warmes Licht in die Dunkelheit und erleuchtet meinen Weg.
©Gregor Hohenberg / Sony Classical
Im Näherkommen mache ich durch das Fenster ein Flackern aus. Ein Feuer brennt lodernd in der warmen Stube der rustikalen Behausung.
Es ist Weihnachten in den Bergen! Und Jonas Kaufmann singt mit andachtsvoller Behutsamkeit leise aus den Lautsprechern meiner Hi-Fi-Anlage - und zwar in Dolby Surround Qualität!
Als das Letzte der sieben festlichen Neueinspielungen des Münchner Tenors verklingt, werde ich sanft aus meinem imaginären Wunschtraum gerissen.
Ich wandere leider nirgendwo im Schnee auf einer Hochebene umher, sondern lausche in meinen eigenen vier Wänden ganz gebannt den volkstümlichen Weihnachtsweisen, die so gar nicht zu den restlichen 42 Allerweltsklassikern auf der "It´s Christmas" CD passen wollen.
Mit der alpenländischen Stubenmusi, die man sich fernab jeglicher Großstadtzivilisation nur in einer heimeligen Hütte oder einer rustikalen Stube im Bayerischen Oberland oder sonst wo im alpenländischen Raum vorstellen kann, setzt Jonas Kaufmann seinen im Vorjahr veröffentlichten Kassenschlagern wieder mal die "Tausendsassa-Krone" auf.
©Gregor Hohenberg / Sony Classical
Zwar für die breite Masse schlecht kommerzialsierbar, entführen die volkstümlichen Lieder mit teils stark dialektischer Einfärbung in eine längst vergangene Zeit, die vom einfachen bäuerlichen Leben in den Bergen zu erzählen weiß.
Doch noch heute werden diese Lieder, die das Kulturgut der Bergdörfler so charakteristisch bezeichnen, weiter gepflegt und zwar genau in der Mundart, in der sie auch gesprochen werden - eine nahezu zungenbrecherische Fremdsprache für so manch hochdeutsch erzogenes Nordlicht.
Doch der Tenor mit seinen gefühlt tausend Talenten und seiner ebenso ausgeprägten Sprachbegabung beherrscht auch den Dialekt in perfekter Diktion.
Ebenso typisch wie die Mundart des folkloristischen Musikstils ist auch die instrumentale Begleitung, die sich typischerweise aus Hackbrett, Zither, Harfe, Geige, Klarinette und Kontrabass zusammensetzt.
Ob gesanglich reduziert nur mit Zitheruntermalung oder als ganzes Gedeck harmoniesatt: Die traditionell alpenländische Musik hat ihren besonders eigenen musikalischen Charakter, der so heimatlich verwurzelt mit dem klassisch weihnachtlichen Musikduft der großen weiten Welt absolut nichts gemein hat.
©Gregor Hohenberg / Sony Classical
Mit der Mezzosopranistin Stefanie Irányi, die auf fünf von sieben Einspielungen als Kaufmanns Duettpartnerin mit von der Partie ist, gelingt tatsächlich eine besonders bereichernde Zusammenstellung volkstümlicher Weisen, die man sich gerade wegen ihrer musikalischen Eigenart als exklusive Kompilation auf einer separaten Weihnachts-CD gewünscht hätte.
Die Stubenmusi verdient nämlich ihren eigenen Sockel, auf den sie musikalisch erhoben werden sollte.
©CD-Cover Gregor Hohenberg / Sony Classical
Eine ausführliche Rezension der Gesamteinspielung mit weiteren 42 klassischen, amerikanischen und traditionellen Weihnachtsliedern gibt es unter folgendem Link:
©Gregor Hohenberg / Sony Classical
Die alpenländische Stubenmusi ist in den Bergregionen Österreichs, Bayerns und Südtirols beheimatet. Durch den intimen Klang der typischen Instrumente (Hackbrett, Zither, Geige, Klarinette..) unterscheidet sie sich eindeutig von lautstärkeren Musikinstrumenten der Tanzmusik.
Stube bezeichnet einen beheizbaren Wohnraum im alpenländischen Bauernhaus. Die Stubenmusi wird daher auch mit gemütlichen Familienzusammenkünften und nachbarschaftlichen Treffen assoziiert, die im gemeinsamen Musizieren begründet liegen.
Zu den typischen Instrumenten, welche die Stubenmusi charakterisieren, gehören die Zither, das chromatische Hackbrett, die Harfe, die Gitarre, die Klarinette und der Kontrabass.
Seit 1953 hat sich die alpenländische Stubenmusi weit über die Grenzen des ländlichen Raumes hinaus auch in den größeren Ballungsräumen einen Namen gemacht und wird nunmehr nicht nur ausschließlich in der häuslichen Umgebung gepflegt und weiter kultiviert, sondern auch als konzertante Darbietungsform im weitestgehend unverfälscht volkstümlichen Sinne in die Welt getragen.
©Jonas Kaufmann / über youtube zur Verfügung gestellt
"Es wird scho glei dumpa" ist der Titel eines österreichischen Weihnachtslieds. Der Text stammt vom oberösterreichischen Geistlichen Anton Reidinger und wurde 1884 veröffentlicht.
Reidinger dichtete den Text möglicherweise schon um 1865 in Bad Ischl, als er sich mit dem Ischler Krippenspiel von 1654 beschäftigte.
Jonas Kaufmann interpretiert diese volkstümliche, sehr innige Weihnachtsweise mit reduziert instrumentaler Untermalung und einer samtzarten, dezent gestützten Stimme.
©Jonas Kaufmann / über youtube zur Verfügung gestellt
"Im Woid is so staad" ist ein ur-bayerisches Weihnachtslied, das jenseits der alpenländischen Grenzen relativ unbekannt ist.
Mit einem herzallerliebsten Text von Ludwig Thoma, der auch die Lausbubengeschichten verfasst hat, fühlt man sich als Zuhörer in einen weißen Winterwald entführt, in dem es so still und voller Ruhe ist, dass nur das Christkind diese winterliche Starre mit seinem göttlichen Schein durchbricht und alle Lebewesen des Waldes in ehrfürchtiges Staunen versetzt.
Fast wie ein Kinderlied singt Jonas Kaufmann diese zuckersüße Weise nahezu im Flüsterton. Dialektisch breit eingefärbt, wähnt man sich als Zuhörer in einer bäuerlichen Stube, umgeben von Trachtenträgern und einer heimeligen Atmosphäre am familiären Kamin.
Das Salzburger Marionettentheater schafft es auch dieses Jahr für den Startenor Jonas Kaufmann eine wunderschöne Geschichte um das Weihnachtslied "Zu Bethlehem geboren" zu spinnen.
Mit der Mezzosopranistin Stefanie Iranyi stimmt der Münchner Tenor im Duett auf die besinnliche Vorweihnachtszeit ein.
Die Arbeit an der Modellierung der "Jonas-Kaufmann-Puppe" dauerte gerade Mal 1 Woche. Nicht handgeschnitzt, aber im 3d Druck hergestellt, hauchen die Strippenzieher der liebevoll gestalteten Marionette Leben ein.
Vor der Kulisse der New-York-Skyline wandert Jonas Kaufmann als Puppen "Alterego" durch die verschneite Winterlandschaft des Central Park.
Damit das auch gefühlsecht wirkt, braucht es die Sensibilität und das Empfinden der Puppenspieler, um mit den Bewegungsabläufen eine gewisse Emotionalität über die Puppe zu transportieren.
©Hermann Hermeter / ZDF Weihnachtskonzert Jonas Kaufmann
Der Duft von süßem Gebäck tanzt mir lockend um die Nase. Sofort macht sich vorweihnachtliche Stimmung in mir breit, denn in meiner Backstube zeugt es von reger Geschäftigkeit.
©Nicole Hacke / Operaversum
"Alle Jahre wieder kommt das Christuskind". Überraschenderweise hat sich diesmal auch der Münchner Tenor Jonas Kaufmann...
©ZDF Weihnachtssendung mit Jonas Kaufmann
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind in die aufgewärmten Stuben der deutschen Fernsehnation, sondern scheinbar auch der Münchner Tenor Jonas Kaufmann...